GHOSTWRITING

GHOSTWRITING

Am Ghostwriting ist wirklich nichts gespenstisch. Dennoch sind damit spätestens nach dem Eklat, der durch den „Guttenberg-Skandal“ ausgelöst wurde, zahlreiche Spekulationen verbunden, hinsichtlich des Begriffs, aber auch der Legalität dieser Tätigkeit. Dubiose Ghostwriting-Anzeigen auf ebenso dubiosen Webseiten lassen nichts Gutes erahnen. Dennoch, dies sei vorab bemerkt: Ghostwriting stellt eine vollkommen legale Dienstleistung dar. Die folgenden Erläuterungen helfen hoffentlich dabei, Licht in die Dunkelheit zu bringen:

Was ist eigentlich Ghostwriting?

Laut Cambridge Dictionary wird Ghostwriting wie folgt definiert: 

            “The activity of writing books, articles, etc. for another person to publish                    under their own name”. (Cambridge Dictionary, 2022, o.S.)

Insofern lässt sich die Tätigkeit eines Ghostwriters zum einen in den Bereich Dienstleistungen und überdies in den Grenzbereich der freien Autoren verorten. Ghostwriter bieten somit ihren Klienten fertig verfasste Texte an und verzichten gegen eine vereinbarte Entlohnung auf die Rechte an diesem Werk. Hier verfahren sie ähnlich wie Designer, Grafiker und Programmierer. Ghostwriting kann dabei auf eine lange Tradition zurückblicken und ist eng verbunden mit der Entwicklung der Schrift und dem Entstehen der Literatur, eines der größten und wertvollsten Kulturgüter einer jeden Gesellschaft.

Die Geschichte des Ghostwritings

 Bereits in der Antike war es üblich, für andere Menschen, die meist nicht lesen und/oder schreiben konnten, Texte zu verfassen. Die wenigen, die dazu in der Lage waren, wurden hoch angesehen, oft waren es freie Bürger, deren Dienste als Schreiber in Anspruch genommen wurden. Insbesondere gewandte Rhetoriker gelangten zu großem Ruhm und einigem Wohlstand. Besonders eingesetzt wurden sie in der Politik und im Rahmen von rechtlichen Auseinandersetzungen. Aber auch im Namen Gottes wurden speziell im Mittelalter Ghostwriter eingesetzt, professionelle Schreiber für Könige und Kaiser stammten nicht selten aus den Reihen des Klerus, ebenso wurden durch Mönche des Jesuitenordens päpstliche Dekrete verfasst.

Zurück in die Gegenwart des Ghostwritings

Selbst so berühmte Autoren wie Alexandre Dumas (Die drei Musketiere, Der Graf von Monte Christo) wurden durch einen ganzen Stab von Ghostwritern unterstützt.

Heute kann zwischen drei Bereichen unterschieden werden

Das Schreiben von Biografien für bekannte Persönlichkeiten:

Davon haben nicht nur Boris Becker und Dieter Bohlen profitiert, auch der Altkanzler Helmut Kohl hat seine zwei umfangreichen Werke durch einen Ghostwriter schreiben lassen, mit dem es im Nachhinein jedoch zu unschönen Auseinandersetzungen kam.

Der zweite Bereich ist jener der Verfasser politischer Reden:

Niemand hat wohl daran geglaubt, dass, insbesondere Spitzenpolitiker, ihre Reden selbst verfassen. Dazu fehlt ihnen nicht nur die Zeit, nicht selten auch das Geschick, was sich durch zahlreiche Aussagen in Live-Interviews belegen ließe.

Und der dritte Bereich umfasst die akademischen Ghostwriter:

Sie erstellen aufgrund ihrer fachlichen Qualifikation akademische Abschlussarbeiten wie Bachelor -, Master- sowie Diplomarbeiten, bieten aber auch Unterstützung bei der Gliederung, der Recherche und dem Aufbau dieser Arbeiten an. 

Wie bereits eingangs erwähnt, werden die Rechte an den erstellten Texten an die Auftraggeber mit der Zahlung des vereinbarten Betrages übergeben und der Ghostwriter tritt ebendiese an den Auftraggeber ab. Insofern befindet sich der Ghostwriter, so er denn die gesetzlichen und steuerlichen Grundlagen erfüllt, als Dienstleister in einem absolut legalen Bereich.

 

Quelle: Cambridge Dictionary (Hrsg.) o.V. (2022): ghostwriting, noun. Verfügbar unter: https://dictionary.cambridge.org/de/worterbuch/englisch/ghostwriting, abgerufen am 05.01.2022.

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