Die Entscheidung, ob ein Text ein Lektorat oder ein Korrektorat benötigt, hängt im Wesentlichen von Ihrer individuellen Zielsetzung ab. Zunächst einmal teilen beide Dienstleistungen das Bestreben, Ihren Text zu verbessern und ihm zu der Perfektion zu verhelfen, die er verdient. Im Zuge eines Korrektorats wird Ihr Text auf Orthografie, Grammatik sowie Interpunktion geprüft und korrigiert. Das Lektorat geht noch einen Schritt weiter und bezieht auch die Aspekte Stilistik, Struktur sowie Logis & Verständlichkeit mit ein.
Im Folgenden wollen wir die beiden Dienstleistungen einmal genauer betrachten:
Korrektorat
Ein Korrektor (das Wort entstammt dem Latinischen corrector = Berichtiger) überprüft Texte und Druckvorlagen in Bezug auf die Rechtschreibung, Grammatik, Typografie, Interpunktion sowie Fehler beim Ausdruck und zeichnet diese zur Korrektur an.
Insofern wird im Rahmen eines Korrektorats der Text weder inhaltlich noch stilistisch verändert. Daher macht ein Korrektorat im Grunde nur dann Sinn, wenn der Text inhaltlich bereits überarbeitet wurde und fertig zur Abgabe oder Veröffentlichung ist.
Lektorat
Grundsätzlich ist zwischen der Tätigkeit des Lektorierens und dem Lektorat als Organisationsform zu unterscheiden. Unter die Tätigkeit des Lektorats fallen zahlreiche Aufgaben wie die Optimierung von Texten, die Koordination von Buchprojekten, aber ebenso das Abhalten von Lehrveranstaltungen.
Die Optimierung von Texten bezieht sich in der Regel auf die Überprüfung und Korrektur des Stils sowie des Inhalts. Ein Lektorat kann darüber hinaus auch ein Korrektorat beinhalten. Ein Lektorat wird häufig massiv in den Inhalt eines Textes eingreifen, was den Lektor bei vielen Autoren nicht wirklich beliebt macht. Für das inhaltliche Lektorat ist es nicht erforderlich, dass der Text bereits zu Ende geschrieben wurde. Bei Buchautoren greift ein Lektor bereits in das Exposé des Buches ein, bei Romanen insbesondere hinsichtlich des Plots sowie der Entwicklung der Figuren. Damit können die Handlungsstränge oft sinngebender und flüssiger gestaltet werden und Lücken vermieden. Insofern stellt die Art des Werkes einen Lektor vor verschiedene Herausforderungen:
Bei Romanen umfasst das inhaltliche Lektorat Aspekte des Plots, der Logik, der Handlung und Lücken in den Handlungssträngen, die Entwicklung der Figuren, aber auch Spannungsbögen sowie die Perspektive der Erzählung. Hingegen geht es bei Sachbüchern mehr um den logischen Aufbau, die Gliederung und der Kapitel sowie deren Unterteilung.
Einen besonders wichtigen Aspekt nimmt das Lektorat in Bezug auf den Stil und Ausdruck des Textes ein, denn eine gute Geschichte oder das Gelingen einer wissenschaftlichen Abschlussarbeit kann durch einen schlechten Ausdruck und Schreibstil zunichte gemacht werden. Hierbei wird der Text auf Ton und Wortwahl, Wiederholungen, den Satzbau, aber auch eine zu klischeehafte Sprache und/oder miss- bzw. unverständliche Passagen im Text geprüft. Der Blick fällt darüber hinaus auch auf die Angemessenheit der Bezeichnungen.